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....der große Blonde

 

 

                                 Der große Blonde aus dem hohen Norden

                               GOLDEN RETRIEVER

                                                                                                     (Bericht von Uschi Birr)

                                                                         

                                                              Ein Fell wie die Sonne und genau so ein Gemüt: Der Golden Retriever

 

                                             

Auf den ersten Blick besticht seine Schönheit: goldenens Fell und rehbraune Augen.

Bei näherem Hinsehen bezaubert das sonnige Wesen ohne jede Spur von Aggression.

Seinen dritten Trumpf spielt der lockige Schotte erst aus, wenn seine Menschen ihm schon rettungslos verfallen sind:

Intelligenz und immensen Arbeitseifer

 

 

                                  Hunderassen wurden gezüchtet, um eine bestimmte Aufgabe zu bewältigen. Wie sie aussahen, spielte nie eine Rolle.

                                                                                            Hauptsache, sie dienten optimal ihrem Zweck.

Beim Golden Retriever war das anders.

                                      Jagdhunde führen nur dann ein wirklich erfülltes Leben, wenn sie ihre ursprünglichen Triebe auch ausleben dürfen.

                                                                                            Als reine Familienbegleiter zeigen sie bald Frust.  

Beim Golden Retriever trifft das nicht zu.

 

                     Bei konsequenter Erziehung paßt ein Hund sich ideal seinem menschlichen Partner an. Der Mensch formt und prägt ihn, der Hund lebt.

Nicht so der Golden Retriever.

Einer der anderen Art

                                   Denn bei dieser Rasse ist alles ein kleines bißchen anders. Der Golden Retriever ist der Hund der feinen Unterschiede.

                                   Keiner, der unbedingt Schlagzeilen macht. Er ist weder der größte, noch der schwerste. Keine Guinness-Liste führt ihn

                                  als schnellsten oder stärksten. Trotzdem mischt er überall mit:- Als zuverlässiger Führer von Blinden,

                                  als unbestechlicher Schnüffler für Zoll und Kripo. Als Rettungsschwimmer, Lawinensuchhund und nervenstarker Retter

                                  von Erdbebenopfern. - Er ist im Agility-Parcours zu Hause, steht aber auch dem Waidmann zur Seite, wo er darf,

                                  und meistert Jagd- wie Begleithundprüfungen souverän.

                                 - Nicht zu vergessen seine Rolle als Werbe-Star auf Plakaten und in Fernsehspots für eine heile, natürliche Welt.

 

                                 Nur unter den Schutzhundanwärtern wird man ihn vergeblich suchen.

                                 Dazu fehlt ihm einfach die Aggressivität, ein bissiger Retriever ist kein Golden Retriever!

                                 Wieder einer dieser kleinen Unterschiede, die man erst auf den zweiten Blick entdeckt.

                                 Daß er trotzdem willkommen auf allen Hundeplätzen ist, liegt an seiner Friedfertigkeit seinen Artgenossen gegenüber,

                                 am Teamgeist der ihm angeboren ist, an der bewundernswerten Führigkeit und nicht zuletzt am gefälligen Äußeren.

 

Ein Lord verliebt sich - und Adel verpflichtet

Diese unbezweifelbare Schönheit war es, die den schottischen Edelmann Sir Dudley Coutts Marjoribanks in den Bann schlug. Wie alle britischen Adeligen seiner Zeit hatte der Schotte jede Menge Jagdhunde, darunter Setter, Spaniels, Pointer, Deerhounds, Beagles und Retriever. Sein Bedarf war also gedeckt. Aber dann begenete im Nous. Im Sommer 1865 spazierte Sir Dudley mit seinem Sohn an der Küste entlang, als den beiden ein gelber wellhaariger Hund auffiel. Ob es wirklich nur die aufsehenerregende Farbe war, die den passionierten Jäger faszinierte oder ob ihn der Ehrgeiz packte, den schon bekannten dunklen Retrievern eine weitere Variante zuzufügen, ist nicht bekannt.

Sir Dudley verliebte sich jedenfalls spontan in den jungen gelben Rüden Nous. Nous hatte keinen Stammbaum (Papiere waren damals noch nicht üblich), war aber als Flat- bzw. Wavy-Coat Retriever gezüchtet worden. Er kaufte den Hund und nahm ihn mit zu seinem schottischen Landsitz. 1868 durfte der gelbe Retriever erstmals Vater werden. Auserkoren war die gelbbraune Hündin "Belle" (deren Rasse heute als ausgestorben gilt). Belle und Nous sind die Stammeltern aller heute lebenden Golden Retriever. Lord Tweedmouth kreuzte über zwanzig Jahre lang die Kinder und Kindeskinder dieses ungleichen Paares mit anderen Water Spaniels, mit Irischen Settern, schwarzen Retrievern und um noch eine bessere Spürnase zu schaffen mit einem sandfarbenen Bluthund.

Noch zu seinen Lebzeiten arbeitete sein Freund, der fünfte Earl von Ilchester mit an einem Stamm well- oder glatthaariger goldener Hunde. Er startete mit einer Tocher von Belle und Nous. Zwei weitere Welpen zogen von Gut Guisachan in den Zwinger von Lord Harcourt, dem dritten Fan der Goldhunde.

 

Die Schönheit blühte im Verborgenen

Die ersten Golden Retriever Züchter waren durchweg Jäger. Trotz seiner blendenden Erscheinung hätte der große Blonde keine Chancen gehabt, wäre er nicht auch in Feld und Flur ein As gewesen; ein verlässlicher Zuarbeiter, ein nervenstarker Sucher und ein eifriger, durch nichts ablenkbarer Bringer. Vor allem bei der Wasserjagd machte der Blonde von sich reden. Denn da ist er in seinem Element - wie alle Retriever. Während sich in London wie auch allen anderen europäischen Hauptstädten Rasseclub nach Rasseclub formierte, blühte der Wasserjäger aus Guisachan House weiter im Verborgenen.

Erst 1913 gründeten Golden-Anhänger den ersten eigenen Club und setzten die Anerkennung des "Gelben Retrievers" (1920 wurde er in den Golden Retriever umgetauft) durch. Ganze zehn Mitglieder zählte damals der Verein. Die betrieben zwar eifrig PR für ihren Schatz, doch obwohl sie den Blonden aus dem Norden auf allen möglichen Zuchtschauen vorstellten, ernteten sie höchsten Spott oder Mitleid. Der Bedarf an Hunderassen war mehr als gedeckt, das Publikum übersättigt. Das änderte sich erst, als die goldenen Retriever bei den Leistungsprüfungen, den Field Trials, von  sich reden machten. Prompt interessierte sich jetzt auch der britische Süden für den gelehrigen Jagdhund mit der eisernen Gelassenheit. Die Clubmitglieder legten beim Kennel-Club den (bis heute kaum geänderten) Standard fest und der schottische Wasserhund war von da an ständiger Gast auf allen britischen Hunde-Ausstellungen mit wachsender Beliebtheit.

 

Es  ist nicht jeder Gold, der glänzt

Stellten sich im Jahre 1917 ganze 26 Golden den britischen Richtern, verzeichnet der Kennel-Club heute durchschnittlich 15.000 Welpen pro Jahr mit stetig wachsender Tendenz. Und auch in Kanada, Australien, Neuseeland und den USA katapultierte die Rasse sich in die Top Twenty der beliebten Hunde.

Nach Deutschland kam der blonde Hund erst 1957. Eine junge Deutsche brachte ihn aus Essex von einem Arbeitsaufenthalt mit. Weitere Retriever kamen aus der Schweiz, aus Dänemark und Holland, wo die Rasse seit den 30er Jahren gezüchtet wurde, ins Land und 1963 gründete sich der erste Retriever-Club. Kaum auf den Ausstellungen vertreten, blendete der b8ildschöne Wasserjäger die Zuschauer und geriet in Mode - mit all jenen Nachteilen, die das "in"-Sein mit sich bringt.

 

Unveränderliche Kennzeichen: Freundlichkeit

Denn nicht nur das ansprechende Äußere bestimmt diesen Hund, auch das Wesen gehört zu den essentiellen Rasse-Merkmalen. Ein echter Golden Retriever ist gutmütig und freundlich, er liebt alle Mitglieder seiner Familie, ob Menschen oder Tiere. Er spielt mit Kind und Kegel, sorgfältig darauf bedacht, niemandem weh zu tun. Nichts bringt ihn aus der friedlichen Ruhe. Provokationen geht er aus dem Weg. Ein gutmütiger Trottel? Dieser Fehleinschätzung fallen nicht wenige zum Opfer, die miterleben, wie stoisch sich ein Golden Retriever den wütenden Bell-Tiraden eines Hunde-Kollegen gegenüber verhält, wie gleichgültig er einem rauflustigen Artgenossen die kalte Schulter zeigt. Gutartig ist er wiklich , ein Trottel aber beileibe nicht!

Mit verblüffender Auffassungsgabe geht er jede Aufgabe an, die ihm gestellt wird. Er läßt sich sozusagen im Handumdrehen erziehen. Wer will, kann mit seinem Golden Retriever eine jagdliche Ausbildung absolvieren. Wer den Jäger im Blonden aber nicht wecken will, tut ihm damit keinen Tort an. Der Golden ist durchaus zufrieden, wenn er die Seinen auf langen Spaziergängen begleiten darf.

 

Geschenke des Himmels

Er unterhält sich königlich, indem er seiner Apportierfreude durch Geschenke frönen kann, mit denen er jedes Familienmitglied beglückt; Pantoffeln, Zweige, Bälle, Handtaschen, Bücher..... herumliegende Gegenstände (die womöglich noch attraktiv riechen) ziehen den Apportierhund magisch in den Bann. Er verschleppt so ziemlich alles, was sich tragen läßt und rückt es selig wieder heraus, wenn er damit die Aufmerksamkeit eines seiner Lieben erregt hat.

Mit der gleichen Leidenschaft gräbt er auch Blumenzwiebeln aus dem gerade angelegten Beet und legt sie Herrchen zu Füßen. Und zu jeder Jahreszeit widersteht er keiner noch so kleinen Wasserstelle. Er wälzt sich in Pfützen, stürzt sich kopfüber in den Teich, plantscht mit Wonne an der Quelle und schwimmt schnell und sicher durch den Fluß.

Vor solchen und unzähligen anderen Überraschungen ist kein Besitzer des Goldstücks gefeit, denn über Phantasielosikgkeit dieser Rasse kann man wahrlich nicht klagen. Weil aber alle guten und nicht ganz so guten Taten in strahlender Laune vollzogen werden, immer ohne Arg und böse Absicht, muß einer schon bar jeden Humors sein, wenn er seinem Wunderhund böse ist.

Ganz allmählich vollzieht sich deshalb eine Wandlung bei denen, die eigentlich nur so einen bildschönen Familien-Hund wollten und sonst keinerlei Ambitionen hegten. Der intelligente vierbeinige Partner erfindet immer neue Aktionen, die zum Mitmachen anregen. Erst sind es Such- und Apportierspiele, dann folgt unweigerlich das Bedürfnis, herauszufinden, wie viel dieser Hund wirklich in der Lage ist, zu lernen. Nicht wenige Retriever-Besitzer widmen einen immer größeren Teil ihrer Freizeit der Beschäftigung mit dem Vierbeiner, entdecken bei sich selbst ungeahnte pädagogische und sportliche Aktivitäten. Bis sie schließlich erkennen, daß sie längst nicht mehr diesen Hund besitzen, sondern regelrecht von ihm besessen werden. Zum Vorteil beider, der Zwei- und der Vierbeiner.

 

 

Fröhlich, temperamentvoll und immer zu Streichen aufgelegt tobt der Golden sich mit Luftsprüngen aus

 

Wetterfest: Wind, Kälte und Regen stören einen echten Retriever nicht

 

Das Fell darf jede Schattierung von Gold zeigen

 

Stets aufmerksam und einem Spiel nie abgeneigt - der kluge Schotte sucht immer neue Aufgaben

 

Nicht der schnellste, aber zäh. Für Wanderer und Jogger ist der Golden ein idealer Begleiter

 

Sein Jagdblut kann er nicht verleugnen: Obwohl er ein Apportierhund ist, kann der Retriever vorstehen, anzeigen und suchen

 

Ein verträglicher Hausgenosse:

Mit Katzen und anderen Haustieren freundet sich der Junghund problemlos an

 

Das Haar darf glatt oder gewellt sein

 

Anlehnungsbedürftig: der Mensch ist stets Mittelpunkt im Leben des Golden Retriever

 

Selbstbewußt, intelligent und arbeitsfreudig:

Im Standard sind diese goldenen Eigenschaften festgelegt.

                                                              

                                             

 

 

                                                    

 

 

 

 

                 

 

 

 

       

 

 

 

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